Bootstechnik

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Moin zusammen. Vielleicht Oute ich mich mit diesen Fragen als Techniktöffel, macht aber nix :rolleyes:
      Ich bin heute dabei das neue Echo zu installieren. Dabei ist mir ein Kunststoffröhrchen aufgefallen, welches leicht nach oben gerichtet in den runden Kasten ( nenn i h mal so ?( ) steckt in dem das Steuerrad/Lenkrad steckt. Ich vermute das dieses Röhrchen für die Lenkradschmierung gedacht ist. Sollte das Stimmen (erste Frage) welches Öl oder Schmiermittel muss dann da rein?
      Und weiter. Bein installieren des neuen Gebers ist vom alten ein Loch im GFK geblieben. Gibts dafür spezielle Stöpsel oder Dichtstoffe. Hab erstmal in Ermangelung anderer Materialien Sanitärsilicon reingedrückt. Kerze01
      Wär prima wenn mir da ein Technikprofi was zu sagen könnte.
    • aquarius schrieb:

      Dabei ist mir ein Kunststoffröhrchen aufgefallen, welches leicht nach oben gerichtet in den runden Kasten ( nenn i h mal so ) steckt in dem das Steuerrad/Lenkrad steckt.
      Denke das es sich um eine Zahnstangenlenkung handelt!?
      In dem Rohr läuft die Zahnstange.
      Nix ölen, sollte in Fett eingesetzt sein.
      Ohne Gewähr aus der Ferne ;)
      Mal verlierst Du, mal gewinnen die Anderen! :thumbsup:

      Gruß Hans
    • Danke schon mal.
      :rolleyes: was ist die Zahnstange.?
      2k epoxi hab ich nicht, aber Amazon wirds richten. Danke smilie winke
    • aquarius schrieb:

      Dabei ist mir ein Kunststoffröhrchen aufgefallen, welches leicht nach oben gerichtet in den runden Kasten ( nenn i h mal so ?( ) steckt in dem das Steuerrad/Lenkrad steckt. Ich vermute das dieses Röhrchen für die Lenkradschmierung gedacht ist. Sollte das Stimmen (erste Frage) welches Öl oder Schmiermittel muss dann da rein?
      Häufig sind bei Booten im Bereich der Lenkung "Planetengetriebe" verbaut. Da gibt es dann unterschiedliche Arten, nämlich u.a. geschlossene Systeme, wo die Planetenräder nur in einer Fettfüllung laufen. Da muss man gar nichts machen, das ist bei vielen PKW-Lenkungen der Fall.

      Wenn Planetengertiebe im Bereich der Lenkung geschmiert werden müssen, ist dort eigentlich ein Schmiernippel vorhanden. ÜBer ein Röhrchen wirst Du vermutlich niemals Fett in das Getriebe bekommen. Und das ist dann die Dritte Variante, Planetengetriebe mit Ölfüllung. Da kommt dann Öl rein- was zu einem Röhrchen passen würde. Da diese aber meist teurer sind und nur bei hohen Temperatren zum Einsatz kommen, eigentlich auch eher unlogisch.

      Ich würde also mal bei Deinem Händler anrufen und nachfragen, denn alles andere ist Kaffeesatzlesen hier im Forum...Öl in Fett oder Fett in Öl ist auf jeden Fall doof....

      Und berichte dann mal :rolleyes:
      Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht!


      SEA2
    • Du Lars sollten wir uns mal irgentwo Treffen, das mit dem Sonnenrad und Planeten = Planetengetriebe (Übersetzungsgetrieb) in ner einfachen Bowdenzuglenkung das muss du mir mal Ausgiebig erklären, da muss ich bisher immer was Übersehen haben, man lernt ja bekanntlich nie aus :---
      Peter smilie winke
      - Wer glaubt, Ostseesangeln sei einfach, denkt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten -
    • Ich denke das ist in vielen (den meisten?) Booten Standard. Das hatte meine Fletcher aus den 80'ern bereits....

      Teleflex/ Ultraflex haben das ab einer bestimmten Leistung (Ausführung) immer. Warum? Weil die Lastenaufnahme besser verteilt werden und der Fahrer dadurch weniger Kräfte vom Motor als Rückmeldung erhält. Dadurch verteilt sich die Kraft auf 3 Zahnräder, was weniger Verschleiß zur Folge hat.

      Was meinst Du ist denn ansonsten im Steuerkopf verbaut?
      Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht!


      SEA2
    • Hallo,
      wenn ich ein Loch im GFK im Unterwasserbereich zu schließen hätte, würde ich 2K Epoxidharz von West System verwenden.
      Die Produkte dieses Herstellers werden oft von Profis verwendet.
      Ich habe an mein Boot Auftriebskörper gebaut. Der Bootsbauer meines Vertrauens hat mir damals gesagt: Nimm das Zeug, dass lässt sich gut verarbeiten und hält. Und der Mann hat schon 45ft Segler um zwei Meter verlängert. Ich habe das nicht bereut.
      Google mal "West System"! Da findet man auch eine Fibel, in der die einzelnen Produkte und die ganze Vorgehensweise beim Laminieren beschrieben wird. Ich denke, da kannst Du - sicher mit einem gewissen Aufwand - ein gutes Ergebnis erzielen.
      Gruß Armin
    • Hier mal ein paar Fotos:
      Dateien
      • IMG_1990.jpg

        (95,99 kB, 25 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1991.jpg

        (98,33 kB, 26 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1992.jpg

        (98,06 kB, 26 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1994.jpg

        (99,62 kB, 27 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1996.jpg

        (95,7 kB, 27 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1997.jpg

        (96,15 kB, 26 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1998.jpg

        (121,86 kB, 21 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_2001.jpg

        (98,99 kB, 21 mal heruntergeladen, zuletzt: )
    • So. :rolleyes: Hab das übriggebliebene Loch am Heck mit nem Senker etwas geweitet und mit Sikaflex dichtgemacht. Danke für Eure Tipps.
      Bei der Gelegenheit auch gleich die ganze Schüssel saubergemacht-man war das Ding dreckig, trotz Plane.
      Der Halter fürs neue Humminbird sitzt auch. Ostern kann kommen. 8o smilie winke
    • Auftriebskörper

      Die Ak wurden überhaupt erst nötig, weil ich vor einigen Jahren einen größeren Motor habe anbauen lassen. Das Boot stammt aus 1995. In dieser Zeit wurden die Boote noch oft mit Zweitaktern gefahren. Ein 90 PS Zweitakter hatte damals so um die 120 kg Gewicht. Genau für solch ein Motorengewicht wurde das Boot auch gebaut. Nun ist der jetzige Motor locker 50 kg schwerer. 50 kg mehr so weit hinter dem Schwerpunkt machen natürlich das Boot hecklastig. Das hat dazu geführt, dass, besonders wenn man zu zweit in der Plicht stand, bei etwas stärkerer Welle mit Driftanker die Welle hinten ich sage mal „unschön“ reinschwappte. Nicht das das technisch problematisch war, aber es war halt nervig.

      Eigenschaften:

      Zunächst galt es, die Vorgaben festzulegen, die die Konstruktion erfüllen musste. Die Ak sollten abnehmbar sein, damit sie nach der Saison überall mit Antifouling versehen werden können. Auch der Rumpf am Heck des Bootes musste weiter pflegbar sein. Dann sollten sie weiterhin Gleitfahrt ohne Einschränkung ermöglichen. Die Funktion und Wirkung der Trimmklappen durfte nicht eingeschränkt werden. Die Ak sollten auch einen möglichst starken Auftrieb bieten, wenn das Boot am Steg liegt oder driftet. Der Motor musste weiterhin uneingeschränkt lenk- und trimmbar sein. Dann sollte die ganze Sache zumindest akzeptabel aussehen.

      Befestigung:

      Durch die Ak, die sich direkt neben dem Motor befinden, läuft jeweils im Inneren ein Rohr, dass ein Außenmaß von 22 mm und ein Innenmaß von 18 mm hat. Das Bracket des Motors hatte unten eine Stange, die durch zwei Löcher am Bracket lief und den Nullpunkt beim Trimmen des Motors bildete.
      Diese Stange habe ich entfernt und durch ein Rohr ersetzt, dass mit 15 mm Außenmaß genau durch die Löcher am Bracket geführt wird und darüber hinaus durch die sich in den Ak befindenden Rohrstücke mit 18 mm Innenmaß läuft. Die Ak hängen also an diesem Rohr.
      Dieses fast über die gesamte Breite des Rumpfes laufende „Innenrohr“ wird steuerbord mit einer an der Badeleiter befestigten Führung aus HPL gehalten und am Durchlaufpunkt des HPL mit Schellen fixiert, damit das ganze nicht verrutschen kann.
      Backbord habe ich eine Schiene mit entsprechendem Loch für das Rohr an der ehemaligen Halterung für den Hilfsmotor nach unten geführt und auch dort das Rohr mit Schellen fixiert.
      Der dritte Ak backbord ist auch an der genannten Schiene mit Schrauben befestigt. So haben die einzelnen Ak ein Minimum an Spiel. Die Stellen, an denen die Ak den Rumpf berühren können, habe ich mit Sika bzw. Gummistücken gepuffert.

      Material/Bauweise: Ich habe zunächst Styrodur Platten in 100 bzw. 120 mm Stärke besorgt. Dieses Material kann man ganz gut schnitzen. Ich habe zunächst die Platten mit Sika zusammengeklebt. Hierbei habe ich darauf geachtet, dass sie grob die endgültig gewünschte Form hatten, damit es noch was zum wegschnitzen gab. In der Phase des Schnitzens waren die Rohre zur Befestigung natürlich noch nicht im Rohling.
      Dann habe ich die Einzelteile eben unzählige Male angehalten und wieder etwas weggeschnitzt bis sie endlich so waren, dass alles passte.
      Man muss genau aufpassen, dass die Form natürlich etwas kleiner sein muss als das Endergebnis, denn es kommt ja wieder Umfang hinzu durchs laminieren.
      Nachdem die Form geschnitzt war, wurde das Styrodur geschliffen, damit es möglichst glatt war fürs laminieren. Dies erfolgte, indem drei Schichten Gewebe aufgelegt und laminiert wurden. An den Stellen mit besonderer Belastung und teilweise an den Ecken konnte es auch die ein oder andere Schicht mehr sein. Ich hatte dünnes und sich sehr gut auch um Rundungen legendes Gewebe.
      Danach wurden 5 Schichten Epoxidharz aufgetragen. Zwei davon mit einem Sperrmittel speziell für die Außenschichten. Das ist ein Pulver mit einer Plättchenstruktur, dass eine besonders gute Dichtigkeit erzeugt.
      Danach musste natürlich noch einmal geschliffen werden. Dann kam dreimal Lack in der Farbe des Bootes auf die Ak. Dann im Unterwasserbereich wie üblich Sperrschicht und Antifouling.


      Mein Fazit zu der Aktion: Man kann sich vorstellen, dass die genannten Arbeitsschritte einen wirklich großen Aufwand erfordern. Zwischendurch war ich manchmal soweit, dass ich dachte, ich lasse das alles.
      Der in einem anderen Beitrag schon einmal erwähnte Bootsbauer meines Vertrauens war auch nicht bereit, die Arbeit des Laminierens als Auftrag anzunehmen. Er sagte mir, dass allein das Laminieren mehrere tausend Euro kosten würde. Allein das Auflegen des Gewebes waren zwei volle Tage Arbeit. Man muss ja eine Unterseite auslassen, da die Ak auf dieser liegen. Epoxy anmischen, zuschneiden der Gewebeteile, auflegen und einpinseln, das kostet Zeit.
      Ich habe mittelschnell aushärtendes Epoxidharz von West System genommen, da dies für den Laien besser geeignet ist. Ich habe das mit meiner Frau zusammen gemacht.
      Es hat auch letztlich Spaß gemacht. Aber die ganze Aktion ist unter dem Strich nur was für Verrückte! Kosten der ganzen Sache ca. 1k €.
      Das Schöne an der Sache ist, dass ich nun schon 3 Saisons damit fahre und ich genau das Ziel erreichen konnte, dass ich angestrebt habe. Das Boot lässt sich im Hafen quasi genau so gut manövrieren wie vorher. Wenn ich also mal wieder nicht beim ersten mal die Box genau treffe – wie es das ein oder andere Mitglied hier im Forum schon beobachten konnte – liegt es leider nicht an den Ak… .
      In Gleitfahrt läuft es auch genauso gut wie vorher. Die Ak sind dann vollständig in der Luft, da sie entsprechend nach hinten schräg nach oben auslaufen. Wenn man hinten drinsteht und angelt, schwappt es nicht mehr über. Die Ak haben zusammen ein Volumen von 131 Litern. Damit erzeugen sie einen maximalen Auftrieb von mindestens 100 kg. Hier ist auch das Gewicht der Befestigung eingerechnet. Man kann sie abnehmen und sie und das Boot leicht pflegen. Ich freue mich über das Ergebnis.

      Gruß Armin