Hering- Fisch des Jahres

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    • Hering- Fisch des Jahres

      Der Hering (Clupea harengus) wird Fisch des Jahres 2021.Gewählt wurde er gemeinsam vom Deutschen Angelfischerverband (DAFV) und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Abstimmung mit dem Verband Deutscher Sporttaucher (VDST). Ja, das hört sich erst einmal ganz gut an.

      Mit der Wahl zum Fisch des Jahres sollen der Hering und seine Gefährdung, aber auch die bedrohte biologische Vielfalt im Meer verstärkt Aufmerksamkeit erhalten.

      Doch was bedeutet das für uns Angler? Wenn man die dazugehörige Pressemeldung liest, muss einem als Angler angst und bange werden. Warum?

      Insbesondere die Aussage von BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel macht mir Sorge. Zitat „Er stellt ein wichtiges Bindeglied zwischen verschiedenen Ebenen des Nahrungsnetzes dar und dient zum Beispiel als Nahrungsgrundlage für Dorsche, Robben und Schweinswale. (…) Die Fangmengen der kommerziellen Fischerei und der Freizeitfischerei müssen sich daher an wissenschaftlichen Empfehlungen orientieren, um eine ökonomisch und ökologisch nachhaltige Nutzung des Heringsbestandes zu ermöglichen.“. Fischerei und Angler sind mal wieder bei den Fangmengen gleichgestellt! Die liebe Frau Jessel wird den letzten Fischer ausrotten und den letzten Angler persönlich aussperren, damit die Robben und Schweinswale zu fressen haben.

      Dabei zeigt die Pressemeldung deutlich, dass wir Angler nur ein Bruchteil der Fischerei fangen. Zitat „Im Jahr 2018 wurden in der kommerziellen Fischerei in Deutschland 69.000 Tonnen Heringe angelandet, 52.000 Tonnen davon wurden außerhalb deutscher Hoheitsgewässer gefangen (…). Auch für die Freizeitfischerei hat der Hering eine große Bedeutung. Nach Abschätzungen des Thünen-Instituts für Ostseefischerei betragen die Heringsfänge der Freizeitangler an den deutschen Küsten der Ostsee jährlich rund 1.500 Tonnen.“. Ja, demnach wurden also 17.000 Tonnen innerhalb der Hoheitsgewässer angelandet. So kann man das schönrechnen. Wir Angler fangen dann in den ICES SD 22-24 die 1.500 Tonnen, weil wir ja nur hier angeln. Die Fischerei fängt den Hering aber auch außerhalb der Hoheitsgewässer in den ICES SD 22-24. Gucken wir uns dann die letzten 5 Jahre an, sind das rund 100.000 Tonnen in diesem Gebiet- zu 7.500 Tonnen der Freizeitfischerei.

      Jetzt sollte man denken, dass die Vertreter der Angler im DAFV dann zumindest eine klare Position beziehen, doch die schlagen gleich noch in die Kerne des BfN mit rein. Zitat „Der Fang von Heringen bietet der Bevölkerung in Deutschland über die Freizeitfischerei eine Möglichkeit Fische auf einfache Art und Weise für den Eigenbedarf zu fangen. In Zeiten der Covid-19-Pandemie mit eingeschränkter Reisetätigkeit und verstärkten Kontaktbeschränkungen suchen die Menschen auch verstärkt Erholung in der Natur im eigenen Land“, erklärt Dr. Christel Happach-Kasan, Präsidentin des Deutschen Angelfischerverbands e.V.

      Bleiben wir also dabei und vergleichen die Zahlen aus der Meldung. Obwohl es sich eigentlich um eine sehr häufige Fischart handelt, ist der Laicherbestand des frühjahrslaichenden Herings der westlichen Ostsee von 300.000 Tonnen in den 1990er Jahren auf 60.000 Tonnen im Jahr 2020 gesunken. Seit 2006 befindet sich der Hering außerhalb sicherer biologischer Grenzen, das heißt, seine erfolgreiche Fortpflanzung ist akut gefährdet. Wie hätten sich die Zahlen ohne die Fischerei entwickelt, also nur durch Angler? Ähnlich oder würden wir vor lauter Hering barfuß über das Wasser laufen können?

      Ja, und jetzt kommt dann die Gefahr für uns Angler. Denn „Seit 2019 empfiehlt der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) daher die Fischerei in der westlichen Ostsee vorübergehend einzustellen, um eine Erholung zu ermöglichen. Der zuständige Europäische Fischereirat hat die Fangquoten für die Berufsfischerei in den letzten Jahren abgesenkt, zuletzt im Oktober 2020 um 50 Prozent.“.

      Wie man der Meldung entnehmen kann, werden Angler und Fischer gerne in einen Topf geworfen, zumindest bei Beschränkungen, wie uns die Erfahrung gelehrt hat. Was kommt also als nächstes?

      Was hierbei übrigens spannend ist, ist die Aussage von Dr. Zimmermann Thünen Institut zum Hering. Letztes Jahr gab es einen Artikel in der Welt am Sonntag. Dort hieß es u.a. von Herrn Dr.Zimmermann „Um eines braucht man sich überraschenderweise nicht zu sorgen: dass der Hering wegen Überfischung aussterben könnte. „Die Massenfischarten können wir zum Glück nicht mal an den Rand der Ausrottung bringen, selbst wenn wir sie stark überfischen“.


      Das bestätigt auch die WWF-Expertin Stella Nemecky: „Fischarten sterben in den seltensten Fällen aus. Aber darum geht es nicht. Wir stehen an dem Punkt, an dem eine kommerzielle Fischerei nicht mehr möglich ist.“ Auch wenn die Warnungen der Umweltschützer vor „leer gefischten Meeren“ das oft suggerieren – es geht dabei selten um Artenschutz.

      dafv.de/projekte/fisch-des-jahres
      Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht!


      SEA2
    • Jo der wird knapp für die Hochseefischer, denn nach dem 31.12 2020 ist z. B. die Dogger-Bank nur noch für Lisbeths - Fischer zugänglich, da wirkt dann der Brexit
      Brittisches Hoheitsgebiet :---
      Peter XMAS004
      - Wer glaubt, Ostseesangeln sei einfach, denkt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten -
    • Hallo Angelfreunde,

      das sind alles nur noch letzte Zuckungen der
      Offiziellen. Der Fischfang wird auf niedrigstem
      Niveau aufrecht erhalten, als Alibifunktion.
      Irgendwann kommt dann das Fangverbot oder
      die Quotenregelung.

      Mit Petri Heil
      Jürgen

      Fla1
      Watt wär´n wa ohne Wattwurm?

      Der Müll muss mit !!!

      auf der Insel: wir haben abgesagt